2022 wird mein 3. Jahr in dem ich Gemüse im Garten anpflanze. Die letzten Jahre habe ich viel ausprobiert, viele Fehler gemacht, relativ wenig Ertrag gehabt und dennoch sehr viel gelernt. Für das kommende Jahr habe ich mir vorgenommen das meiste aus meinem kleinen Garten herauszuholen.
In den 4 Beeten die ich habe möchte ich von März bis November verschiedenes Gemüse anbauen und manche Beete sogar mehrmals bepflanzen.
Über die letzten Monate habe ich viel Zeit damit verbracht meine Beete ins Detail zu planen um hoffentlich einen deutlich höheren Ertrag zu erzielen.
Meine Planung bestand aus verschiedenen Schritten:
1. Anbau Fläche bestimmen
Als erstes habe ich festgelegt wo ich anbauen möchte. In meinem Fall sind das meine 4 Boxen (1,60 x 2,40 x 0,2m) im Garten, sowie 2 Kräuterbeet Boxen (1,20 x 0,8 x 0,2m).
Wir bekommen auch wieder etwas Ackerfläche von unserer Nachbarin, allerdings werde ich dort nur „variables“ Planen, was so viel heißt wie, ich kann beliebig erweitern oder verkleinern, da wir erst im April wissen wieviel Anbaufläche wir bekommen.
2. Gemüse & Kräuter aussuchen
Dieser Punkt ist sehr wichtig. Es bringt nichts, wenn der Garten voll mit tollem Gemüse ist, dass keiner in der Familie mag. Lieber weniger Varianten, als welche die nachher nur auf dem Kompost landen.
Für mich ist in der Planung immer wichtig mit zu planen ob ich das Gemüse auch haltbar machen kann. Tomaten kann ich einkochen, Blumenkohl einfrieren, … usw. Da wir unglaubliche Mengen an Salat essen kann ich diesen in großen Mengen anpflanzen und dieser wird frisch gegessen.
Hier ist meine Auswahl für dieses Jahr für die Beete:
Gemüse:
- Tomaten
- Blumenkohl
- Bohnen
- Sellerie
- Rosenkohl
- Zwiebeln
- Lauch
- Karotten
- Knoblauch
- Salat
- Spinat
Kräuter:
- Basilikum
- Petersilie
- Majoran
- Bohnenkraut
- Koriander
- Kamille
- Dill
- Schnittlauch
Für die Ackerfläche habe ich folgendes geplant:
- Kartoffeln
- Zucchini
- Kürbis
- Brokkoli
- Zwiebeln
3. Beete planen
Das war wahrscheinlich der aufwändigste Punkt von allen, da für mich folgende Kriterien wichtig sind:
- Von März – November bepflanzt
- So wenig wie möglich Lücken auf dem Beet
- Sonnenlicht bzw. Schattenseiten richtig nutzen
- Das Gemüse das in einem Beet ist soll sich ergänzen und wenn möglich gegenseitig vor Insekten schützen
Vor allem der letzte Punkt war etwas herausfordernd, zu jeder Sorte habe ich die „Freunde“ herausgesucht und die Vorteile abgeglichen. Die besten „Partner“ habe ich dann zusammen geplant:
Hier ein paar Beispiele:
- Tomaten + Basilikum
- Blumenkohl + Sellerie + Bohnen
- Rosenkohl + Salat + Zwiebeln
- Lauch + Möhren
- Salat + Knoblauch
- Kartoffeln + Ringelblumen
4. Saatgut bestellen
Ich bestelle nun das 2. Jahr in Folge bei Bingenheimer Saatgut. Zum einen haben ich letztes Jahr gute Erfahrung mit dem Saatgut gemacht (fantastische Keimfähigkeit) zum anderen möchte ich in meinem Garten qualitativ hochwertiges Bio Gemüse anbauen.
Bei der Auswahl des Saatguts habe ich darauf geachtet, dass meine Auswahl zu meinen Ansprüchen passt. Zum Beispiel bei den Tomaten, dass sie gut zum einkochen sind oder das der Blumenkohl große Köpfe treibt, da ich diesen meist in Aufläufen verwende.
5. Zeitplan erstellen
Um sicher zu stellen das ich das Gemüse auch rechtzeitig vorziehe bzw. nicht den Saat Zeitpunkt verpasse, habe ich einen Zeitplan erstellt, diesen kannst Du dir gerne hier herunterladen.
In dem Plan habe ich Beet für Beet alles Wichtige notiert und farblich markiert, damit ich weiß wann ich was zu tun habe. Jetzt muss ich nur in der jeweiligen Spalte schauen was ich in dem Monat zu tun habe. Ende Januar kann ich bereits die ersten Samen setzten und vorziehen zur Pflanzung im März. Später im Jahr sehe ich was wann zur Ernte fertig sein sollte.
Wichtig ist, dass man weiß wann der letzte bzw. erste Frost kommt. Manche Sorten sind Frostfest andere können erste nach dem letzten Frost gepflanzt werden. Bei uns gilt als Richtlinie die Eisheiligen, die meist Mitte Mai sind. Danach können auch Frost empfindliche Pflanzen ins Freiland.
6. Anzucht vorbereiten
Bis ich die ersten Samen pflanzen kann, bereite ich momentan die Anzucht vor. Letztes Jahr habe ich im Keller auf einem Tisch mit Anzuchtlampen die Pflanzen angezogen, allerdings hatten dabei manche Pflanzen etwas zu wenig Licht. Für dieses Jahr Plane ich ein Regal mit Lampen die ich hoch und runter lassen kann.
Je nachdem wieviel im Haus vorgezogen wird, sollte man die diese Planung nicht außer Acht lassen um zu vermeiden dann der Platz im Haus nicht ausreicht, oder wie bei mir letztes Jahr, die Lampen.
Behälter für die Vorzucht habe ich noch aus dem letzten Jahr, ich verwende einfach Pflanzentöpfe mit Löchern im Boden. Allerdings kann man auch gut Klopapierrollen, Jogurt Becher, oder auch Zeitungspapier in eine Rolle gefaltet nehmen.
Dieses Jahr plane ich auch die Kosten bzw. den Ertrag dokumentieren um zu sehen was wieviel ich investieren muss um welchen Ertrag zu erhalten, daher sind in meiner Tabelle auch die Kosten des Saatgutes enthalten.
Ein letzter Tipp: Auch wenn ich alles dieses Jahr sehr detailliert geplant habe, muss man es nicht so machen. Es soll vor allem Spaß machen. Wenn das Dein erstes Jahr ist – Fang einfach an. Pflanze ein paar Sorten Gemüse das du gerne isst und wachse mit jedem Jahr ein bisschen mehr in die Gartenkultur. Jeder Fehler ist eine Möglichkeit für das nächste Jahr zu lernen. Hab Spaß dabei 😊
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